Gründächer und Photovoltaikanlagen ergänzen sich übrigens sehr gut
Gründächer und Photovoltaikanlagen ergänzen sich übrigens sehr gut
©Stadt Lennestadt

Erste Gründach-Förderung in Lennestadt abgeschlossen

Durch eine Förderung des Landes NRW konnten Lennestädter Bürgerinnen und Bürger einen Antrag auf Zuschuss bis zu 50% für ein neues Gründach auf ihrem Haus stellen. Insgesamt wurden knapp 17.000 Euro Zuschüsse durch die Stadt Lennestadt ausgezahlt und es entstanden dadurch neue Gründächer mit einer Gesamtinvestition von knapp 40.000 Euro. Die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter Gründach beliefen sich auf 69 Euro wobei die Spanne von 28 – 153 Euro pro Quadratmeter groß erscheint, was aber dadurch zu erklären ist, dass die verschiedenen Unterkonstruktionen der Dächer unterschiedlich aufwändig für die Gründächer vorzubereiten waren. Pro bewilligter Förderantrag wurde durchschnittlich 1.300 Euro ausgezahlt.

„Als Europäische Klimaschutzkommune haben wir schon viele Aktionen zum Klimaschutz in Lennestadt durchgeführt. Mit dem neuen Förderprogramm für Dachbegrünung sind wir noch einen Schritt weitergegangen. Wir wollen unsere Bürgerinnen und Bürger motivieren, die eigene Anpassung an den Klimawandel daheim einzuleiten“, sagt Tobias Puspas, Bürgermeister der Stadt Lennestadt. „Die Stadt ist mit dem eigenen Gründachkataster gut aufgestellt, ergänzt Klimamanager Martin Rabe, „dort wird jedem Hauseigentümer die Gründacheignung der eigenen Immobilie angezeigt.  Auf dem eigenen Rathausdach wurden zwei schwarze Flachdach-Teilflächen durch jeweils ein Gründach ersetzt. Ein Zeitraffer-Film auf der Internetseite der Stadt zeigt, wie einfach und schnell das Gründach auf dem Rathaus innerhalb eines Tages durch einen Fachbetrieb errichtet wurde. Von den ca. 15.000 Gebäuden in Lennestadt sind immerhin 5.000 laut dem Gründach-Kataster für eine Dachbegrünung geeignet.

Was bringt so eine Dachbegrünung  für Vorteile?

Ein Gründach schützt die Dachabdichtung vor extremen Temperaturdifferenzen, UV-Strahlung, Hagelschlag und Krustenbildung und verlängert so die Lebensdauer eines Daches. Besonders bei Tropentagen mit mehr als 30° Celsius merkt man schnell, dass ein Gründach wie ein Hitzeschild wirkt und Kühlung im Inneren des Gebäudes bringt. Das zurückgehaltene Regenwasser kühlt auch die Umgebung zusätzlich durch die Verdunstung.

Gründächer und Photovoltaikanlagen ergänzen sich übrigens sehr gut, denn durch die Verdunstungskühlung sind Ertragssteigerungen bei den PV-Anlagen von bis zu 5 % möglich. Die Pflanzen mit dem Substrat halten das Regenwasser zwischen 40 und 99 % zurück, so können Starkregenereignisse gemildert werden. Zusätzlich können Feinstaub und Luftschadstoffe herausgefiltert und im Substrat gebunden, abgebaut und von der Pflanze aufgenommen werden. Das Pflanzenwachstum senkt zudem die CO2-Belastung. Mit seinen ganz vielen Facetten erschließt eine Dachbegrünung so einen ganz neuen Lebensraum.

Wie man mit einem Gründach die Abwassergebühren reduzieren kann und wie man mit Dachbegrünungen auf Gewerbeimmobilien  sogenannte Umweltpunkte erhalten kann, informiert die Stadtverwaltung gerne.

Ansprechpartner: Martin Rabe, Tel.: 02723 60899-120, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Foto: v.l.n.r.: Karsten Schürheck (Beigeordneter), Gina Holländer (Bauverwaltung), Marleen Schröder (Klimaschutz) und Martin Rabe (Klimaschutzbeauftragter) von der Stadt Lennestadt auf dem stadteigenen Gründach.